Wanderung am 28. Juli 2022 nach Groß-Ziethen ab Altkünkendorf

am Rande des „Weltnaturerbes Buchenwälder Grumsin“

 

 

Wir fuhren mit dem RE3 ab Berlin-Gesundbrunnen bsi Angermünde, von dort mit dem Welterbebus bis Altkünkendorf. Auf dem Dorfanger gleich neben der großen Kirche ist ein Info-Point für die Besucher des Weltnaturerbes. Für den Weg brauchten wir nicht 1:44 Std., wie uns nachträglich das Internet ausrechnete, sondern 2,5 Stunden.

 

 

Hier an der Kreuzung wäre noch eine Brennerei zu besichtigen, aber wir Sieben machten uns gleich auf den Weg nach Groß-Ziethen.

 

 

An dieser Stelle – gut ausgeschildert, begann unsere Waldwanderung bei schönstem Wetter.

 

 

 

Im Wald fielen uns auf der rechten Seite des Weges Plakate vor eingezäumten Waldstücken auf: „www.wirsindgrumsin.de“. Ein Blick auf diese Webseite zeigt, dass nicht alle Anwohner hier glücklich sind mit dem, was hier entstanden ist, wie es dazu kam und wie sich Touristen zum Teil benehmen.

 

 

Im Kerngebiet des schon seit 1990 existierenden Naturschutzgebietes auf der linken Seite des Weges bewundern wir die offensichtliche Naturgewalt des Windes, der diese Bäume umwarf.

 

 

 

Der Weg, den wir gehen, ist uralt, das zeigen die Wegsteine und dass der Weg meist gepflastert ist.

 

 

 

Diese Wegsperrung nutzten wir für ein Gruppenbild.

 

 

Wir nahmen nicht den kürzesten Weg nach Groß-Ziethen, der geradeaus führt, sondern wollten noch die große Sonnenuhr und den Tagebau sehen, indem der Sand des „Sanders“ aus der Eiszeit seit vielen Jahren abgebaut wird und inzwischen ein See entstanden ist.

 

 

 

Tafeln erklären den Besuchern, woran das Ereignis der Eiszeit hier zu erkennen ist.

 

 

Angekommen in Groß-Ziethen besichtigen wir nach einem Picknick auf der Veranda den großen Garten des Pfarrhauses. Das Haus ist heute eine Pilgerherberge . Auch wohnt darin der Holz- und Steinkünstler Joachim Brückner, der das Anwesen und den Garten mit seinen Arbeiten bereichert.

 

 

Am Eingang zum Garten das Hugenottenkreuz:

 

 

 

 

Eine kleine Parzelle rechts lädt ein zu Andacht und Meditation.

 

 

 

Das Haus ist behindertengerecht saniert worden. Die Räume und die Terrasse sind über diese Rampe zu erreichen. Innen gibt es eine behidnertengerechtes WC und eine entsprechende Dusche.

 

 

Hier im Gemeinderaum erzählt eine Ausstellung an der Wand von der Geschichte dieser französisch-refornierten Gemeinde1, die durch die Ansiedlung von Hugenotten, französischen Protestenten, die durch den 30jährigen Krieg fast menschenleeren Dörfer wieder besiedelten.

 

 

Oben im Haus befinden sich drei Schlafräume für die Gäste der Herberge samt Toiletten und Dusche.

 

 

Im ehemaligen Stallgebäude auf dem Hof befinden sich heute die Stein- sowie die Holzwerkstatt von Joachim Brückner.

 

Die offen Tür links führt zum ehemaligen Heuboden, aus dem er einen gemütlichen Raum für die Ausstellung seiner Kunstwerke gemacht hat, die auch käuflich zu erwerben sind.

 

 

Über dem Eingang der Groß-Ziethener Kirche steht: 1717 – das Jahr indem sie durch die Hugenotten wieder aufgebaut wurde. Die Grundmauern sind älter.

 

Die Innengestaltung ist schlicht. Ganz reformiert steht die Kanzel im Mittelpunkt – die Verkündigung des Wortes Gottes. Doch schon lange wird für die Predigt das Pult benutzt.

 

 

Wir erleben einen Vortrag per Beamer von Pastorin Cornelia Müller über die Geschichte der Hugenotten. Am 25. Oktober 1685 lud der Große Kurfürst mit dem Edikt von Potsdam die wegen ihres evangelischen Glaubens verfolgten Franzosen ein, nach Brandenburg-Preußen zu kommen.

 

 

Jeden Sonnabend um 18 Uhr, wenn die Glocken den Sonntag einläuten, wird hier zu einer Andacht eingeladen, in der nicht zuletzt für die heutigen Flüchtlinge und um Frieden in der Ukraine gebetet wird.

 

Einige von uns waren mit dem Auto gekommen und also eher als die Wanderer da. Sie hatten so noch die Gelegenheit, das Eiszeit-Museum in der ehemaligen Mühle des Dorfes zu besichtigen .

 

 

Hier kann man manch Interessantes entdecken und sogar ganz naturnah übernachten, allerdings kostet es nicht wenig.

 

Herzlichen Dank für diesen schönen Tag an unsere freundlichen Gastgeber in der Gemeinde, für den leckeren selbst gebackenen Kuchen und das Zurückbringen zum Bahnhof nach Angermünde!!! (- Wir hätten ja auch zu Fuß den kürzeren graden Weg nach Altkünkendorf zum Welterbebus noch nehmen können, hätten dann aber nicht so viel Zeit zum Gespräch gehabt und uns all das Schöne anzusehen. -) Darum, noch einmal: Danke für dieses Erlebnis!